Der Yellowstone Nationalpark ist einer der großen Nationalparks in den USA, den jeder mal gerne sehen möchte. Ich habe seit meiner Kindheit davon geträumt und letzten Sommer wurde es endlich Wirklichkeit. Ich stand im Yellowstone, vor all den Attraktionen. Allerdings habe ich einige Dinge unterschätzt und das möchte ich mit dir teilen. Es gibt einfach ein paar Sachen, die du vor deinem Besuch im Yellowstone Nationalpark wissen solltest.
1. Die Größe des Yellowstone Nationalparks
Der Yellowstone ist nichts, was du an einem Tag schaffen kannst.
Jeder weiß, dass der Nationalpark riesig ist, aber trotzdem habe ich die Größenverhältnisse noch ganz schön unterschätzt. Vielleicht wurde ich auf unserem Ost-West-Road-Trip ein bisschen locker mit den Distanzen. Wir waren für 4 Nächte dort und haben trotzdem einiges nicht geschafft. Na gut, wir haben viel gesehen, aber wir konnten nicht so viel wandern wie gehofft.
Falls du nur Old Faithful und das Grand Prismatic sehen willst, sollte jedoch ein Tag vollkommen ausreichen.
Der Park hat eine Ringstraße als Hauptausgangspunkt zum Sightseeing. Wir haben alleine einen Tag damit verbracht den Süd-Westen zu erkunden. Es gibt so viele Stopps auf dieser Straße, dass man viel zu tun hat. Den Norden und Osten haben wir leider stiefmütterlich behandelt, was ich im Nachhinein etwas bereue.
Auf dem Weg in den Norden? Dann lies auch meinen Beitrag zum Glacier Nationalpark!
2. Der Geruch des Nationalparks
Eine andere Sache, die ich unterschätzt habe, war der Gestank nach verfaulten Eiern.
Im Ernst, manchmal wünsche ich mir, dass die atemberaubenden Bilder, die man überall sieht Gerüche mitliefern. Dann wäre man zumndest darauf vorbereitet. Obwohl es auch etwas dumm von mir war – natürlich stinkt ein Ort der auf einem Vulkan liegt nach Schwefel. Ich hatte einfach vorher nie darüber nachgedacht.
Jedenfalls wurde mir irgendwann davon schlecht, wenn man tagelang verrottete Eier riecht. Dementsprechend war ich glücklich als wir an einem Tag im Grand Teton waren und den nächsten Tag die Wanderungen zum Upper und Lower Falls gemacht haben.
3. Zeltplatzwahl
Es ist auf jeden Fall von Vorteil, ein paar Dollar mehr auszugeben, um im Yellowstone zu schlafen. Wir haben einen Zeltplatz außerhalb gewählt und mussten jeden Morgen 50km zum Nationalpark fahren plus die Fahrerei im Park.
Auch wenn ich die Aussicht von unserem Zeltplatz und die Ruhe genossen habe, war es die Zeit und das Spritgeld nicht wert. Die Spritpreise sind an sich unverschämt hoch, weil‘s halt der Yellowstone ist und dann muss man auch noch früh losfahren, um nicht von Anfang an im Stau zu stecken… Das trüb die Erfahrung ein wenig.
Klicke auf den Button um das video von YouTube zu laden.
Load Video4. Zeltplatzreservierung
Wer plant, im Sommer den Yellowstone zu besuchen und einen Zeltplatz mit guter Lage haben möchte, sollte beabsichtigen sich einen Platz zu reservieren oder super früh anzureisen.
Wir hatten kaum eine andere Chance als außerhalb zu schlafen, da alles voll war. Der Yellowstone ist nicht wirklich für flexible, unorganisierte Menschen (wie wir es sind) gedacht.
Es gibt 12 Zeltplätze für Reservierungen und 7 für Tagesankömmlinge. Falls du nach dem „Wer als erstes kommt…“-Prinzip einen Platz bekommst, kannst du dich wirklich glücklich schätzen.
5. Massenweise Besucher
Die Einzigartigkeit des Yellowstone Nationalparks zieht Unmengen von Menschen an – jährlich 4 Millionen Besuche. Der Juli ist mit 900.000 Besuchen der besuchsreichste Monat. Falls du also in diesem Monat fährst, bring eine extra Portion Geduld und Nerven mit. Stau, langsames Tempo auf Gehwegen, Wartezeiten und Parkplatzsuche können an den Nerven zerren.
6. Der Kampf mit den Selfiesticks
Wo es Touristen gibt, gibt es auch Selfiesticks.
Normalerweise interessieren mich diese Dinger kaum, aber auf einem 2,5m breiten Holzsteg mit kochendem Säurewasser rundherum interessieren sie mich doch.
Manche Menschen gehen wirklich unaufmerksam mit diesen Teilen um, sodass sie schnell mal in deine Rippen gerammt werden. Das hatten wir relativ häufig.
Es ist ohnehin schon schwierig an fotografierende Menschen vorbeizukommen und dann kommt noch die zusätzliche Schwierigkeit der Selfiesticks dazu. Manchmal habe ich mich wie in einem Parkour oder Jump’n’Run-Spiel gefühlt, wo man sich schnell nach links oder rechts bewegen, springen oder sich ducken muss, um den Hindernissen auszuweichen oder sie zu überwinden.
Also tu allen einen Gefallen und lass dein Selfiestick zu Hause oder im Auto, falls du den Yellowstone im Sommer besuchst.
7. Lass auch gleich deinen Hut zu Hause
Da wir gerade über Dinge sprechen, die du zu Hause lassen kannst: Lass deinen Sonnenhut zu Hause oder hab einen, der fest am Kops sitzt.
Es kann immer mal wieder windig sein, sodass unzählige Hüte von Touristen wegfliegen. Du kannst allerdings nicht einfach deinem Hut hinterher rennen, weil du meistens auf einem Holzsteg bist und dort nicht einfach runter gehen kannst. Das bedeutet dein Hut würde in der Natur landen. Dementsprechend ist es ein Totalverlust. Du verlierst deinen Hut für immer und hast gleichzeitig noch die Natur verschmutzt. Ganz. Toll. Also lass den Hut zu Hause oder binde ihn an deinen Kopf fest.
8. Der Old Faithful ist nicht so toll
Okay, lass mich dir eins sagen: Der Old Faithful Geysir ist langweilig, wenn man ihn mit den anderen Geysiren vergleicht. Das einzig Gute an ihm ist, dass er relativ absehbar losgeht. Die folgenden Bilder werden dir jedoch zeigen, was ich meine.
9. Bären erspähen ist nicht so einfach wie du denkst
Der Yellowstone Nationalpark wird von vielen Tieren bewohnt, darunter Bären, Rehe, Hirsche und Wölfe. Falls „einen Bären in freier Natur sehen“ auf deiner To-Do-Liste für den Yellowstone steht, sei bitte nicht enttäuscht, wenn du keinen siehst.
Wir haben einen winzigen Teil eines Bären sehen dürfen und das war’s dann schon. Ich habe immer meine Augen offen gehalten und in die Wälder geguckt, aber ich konnte keinen finden.
10. Aber Bären und Berglöwen zu hören ist einfach
Bären und andere Tiere (wie Berglöwen) zu hören war keine Herausforderung. Von unserem Zelt konnten wir nachts eine Berglöwin mit ihrem Baby hören. Bären haben wir immer wieder auf unserem in unserer Nähe gehabt, sodass wir sie hören konnten. Das ist ehrlich gesagt noch gruseliger, weil man nie wirklich weiß, wo die Tiere sind.
Geht’s weiter in den Osten? Dann mach ein Stopp im Custer State Park!
11. Grand Teton
Falls du dich nach etwas Ruhe sehnst, fahr in den Grand Teton Nationalpark. Ein wunderschöner Ort und im Vergleich zum Yellowstone unglaublich friedlich – in manchen Ecken waren wir komplett alleine. Die Landschaft ist einfach unglaublich, also wirst du es nicht bereuen.
Das Gute am Grand Teton ist, dass er direkt im Süden vom Yellowstone liegt. Daher ist es nicht weit.
Alles auf einen Blick
- Wo: im Nord-Westen Wyomings
- Eintritt: $30 pro Auto oder $50 für Yellowstone & Grand Teton zusammen (gültig 7 Tage), Motorräder $25 bzw. $40
- Eintritt: $30 pro Auto oder $50 für Yellowstone & Grand Teton zusammen (gültig 7 Tage), Motorräder $25 bzw. $40
- Yellowstone Nationalpark – offizielle Website
- Zelten im Nationalpark
- Zeltplatzkosten im Nationalpark: $15-47
- Zelten außerhalb des Nationalparks: Valley View RV Park & Campground ($10 pro Zelt)
- Lodging im Nationalpark
- Buche Hotels außerhalb des Yellowstone Nationalparks hier