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Salkantay Trek – Eine 5-tägige Wanderung zum Machu Picchu

Machu Picchu zu sehen ist das eine. Dorthin zu wandern etwas ganz anderes. Der Salkantay Trek ist die Last Minute Wanderalternative, wenn du dir keinen Platz auf dem Inka Trail sichern konntest.

Was erwartet dich also auf einem 5 Tage langen Wanderausflug durch die Anden? Wird es in dein Budget passen? Was solltest du einpacken? Und ist es wirklich so anstrengend zu wandern, wenn Maultiere deine Sachen schleppen? Wird’s eventuell sogar spaßig? – Ich werde all diese Fragen beantworten.

10 Dinge, die du vor der 5-tägigen Wanderung zum Machu Picchu wissen solltest

Ich gehe mal davon aus, dass du dich momentan in Peru befindest oder vorhast bald dorthin zu reisen. Machu Picchu zu besuchen, gehört für viele einfach in die Peru-Reise. Egal ob du dich bereits entschieden hast oder noch darüber nachdenkst, zu diesem neuen Weltwunder zu wandern, diese Tipps werden hilfreich für dich sein.

1. Gewöhn‘ dich vor dem Start an die Höhenlage

Falls du dich vorher nicht in einer höheren Lage befindest, solltest du ein paar Tage in Cusco, Arequipa oder am Titicacasee einplanen. Das wird die Wahrscheinlichkeit der Höhenkrankheit verringern.

Man sagt, dass etwa 4 Tage empfehlenswert sind. Das wird jedoch das Atmen nicht leichter machen. Wir waren vorher 2 Monate in Arequipa und haben trotzdem ganz schön gehechelt. Allerdings sind wir nicht höhenkrank geworden.

2. Wie lang ist der Salkantay Trek?

Das kommt natürlich darauf an, welchen Trip du buchst:

  • 5 Tage (4 Nächte): 75 km
  • 4 Tage (3 Nächte): 52 km
  • 3 Tage (2 Nächte): 45 km

Wir haben uns für die 5-tägige Salkantay-Wanderung entschieden, wo der zweite und vierte Tag die längsten Strecken enthalten. Wir haben am vierten Tag Zipline gemacht und wurden dadurch einen Teil gefahren. Hier ist, was dich Tag für Tag erwartet (Distanz und Höhenunterschied):

Tag 1:

  • Distanz: 13 km
  • Bergauf: 288 m
  • Bergab: 250 m
  • Etappen: Soraypampa (3912 m) – Humantay (4250 m) – Camp (4000 m)

Tag 2:

  • Distanz: 22 km
  • Bergauf: 630 m
  • Bergab: 1730 m
  • Etappen: Camp (4000 m) – Höchster Punkt (4630 m) – Camp (2900 m)

Tag 3 (auf der Straße):

  • Distanz: 16 km
  • ‭Bergab: 836 m
  • Etappen: Camp (2900 m) – Mittagspause (2064 m) – Fahrt nach Santa Teresa

Tag 4 (könnte inzwischen anders sein, Stand: März 2018):

  • Distanz: 19 km
  • Bergauf: 500 m
  • Etappen: Santa Teresa (1550 m) – Hidroelectrica (1890 m) – Aguas Caliente (2050 m). Falls du Zipline machst, wirst du von Santa Teresa nach Hidroelectrica gefahren und wanderst nur für ca. 3 Stunden.

Tag 5 (nur zum Machu Picchu):

  • Distanz: 4 km
  • Bergauf: 380 m
  • Etappen: Aguas Caliente (2050 m) – Machu Picchu (2430 m)
Frau und Mann vor einem Schild auf dem Salkantaypass
Am höchsten Punkt auf dem Salkantay Trek

3. Ist der Salkantay Trek schwierig?

Der Salkantay Trek ist keineswegs easy-peasy. Je nachdem wie fit du bist und wie du dich an die Höhenlage gewöhnst, wirst du oder wirst du nicht an deine Grenzen stoßen. Immerhin ist es ein 5-tägiges Wanderabenteuer durch die Anden und nicht ein kurzer Sonntagsspaziergang.

Die ersten beiden Tage sind am anstrengendsten und dann der steile Aufstieg zum Machu Picchu nochmal. Der dritte und vierte Tag sind relativ entspannt.

Leute, die viel Sport treiben und fit sind, haben eventuell kaum Schwierigkeiten. Ich hatte mich vorher allerdings nicht so viel bewegt oder Ausdauertraining betrieben. Ich war auch kaum Wandern. Und ich habs alles überlebt, aber lass mich eins sagen: Es war scheiße anstrengend und ich hab nen paar Mal überlegt, ein Maultier zu mieten! Der zweite Tag hatte es besonders in sich. Aber hey, vielleicht bist du fitter und es wird für dich einfacher.

Aber seh es aus dieser Perspektive: Du wirst es nicht wissen, solang du den Salkantay Trek nicht selbst erlebt hast. Und im schlimmsten Fall mietest du ein Maultier, wenn du absolut nicht mehr kannst…

4. Kenne dein Fitness- und Beharrlichkeitslevel

Auch wenn es nah an dem vorherigen Punkt liegt, ist es wert, es separat zu erwähnen. Frag dich wirklich, ob du an 5 aufeinanderfolgenden Tagen in einer höheren Lage wandern kannst! Sei ehrlich zu dir selbst.

Aber vor allem denke darüber nach, ob du der Typ bist, der auch mal seine Grenzen überschreiten kann und sich selbst pushen kann. Oder bist du eher der Typ, der schnell aufgibt?

Wenn du der erste Typ bist, wirst du es auch schaffen, wenn deine Fitness nicht so super ist. Denn du bringst Beharrlichkeit mit die mehrtägige Wanderung durchzuhalten, auch wenn du an Grenzen stößt.

Blick auf ein Camp vor einem schneebedeckten riesigen Berg auf Salkantay Trek nach Machu Picchu
Der Salkantay Berg und unser erstes Camp – Keine Sorge, du wirst diese Bergspitze da hinten nicht besteigen

5. Pack so leicht wie möglich

Pack nicht zu viel unnützen Scheiß ein. Auch wenn das Maultier das meiste trägt, hast du trotzdem einen Tagesrucksack dabei. Dieser sollte so leicht wie möglich sein. Das wird das Wandern erleichtern.

6. Handys und Kameras aufladen

Falls du – wie ich – verrückt nach Fotografieren bist, hab genug Speicherplatz und Akku dabei. Die erste Steckdose wirst du im Camp am 2. Tag finden.

Du wirst höchstwahrscheinlich keinen Laptop mitbringen, um Dateien zu übertragen. Wlan oder Handy-Empfang sind auch nicht der Knaller, also wird’s auch nix mit Hochladen in die Cloud. Hab also genügend SD Karten oder Speicherplatz verfügbar.

7. Was solltest du für den Salkantay Trek packen?

Vielleicht fragst du dich, was du alles für den Trek brauchst. Bevor ich damit loslege, will ich noch auf etwas hinweisen. Die Veranstalter vermieten bestimmte Dinge, wie z.B. Schlafsäcke und Wanderstöcke. Dadurch werde ich diese hier nicht auflisten. Außerdem kannst du den Teil deiner Sachen, die du nicht mitnimmst, beim Veranstalter in Cusco lassen.

Also, hier ist die Packliste:

  • Reisepass: Du wirst ihn definitiv brauchen.
  • Bargeld (Soles): Bring genügend Bargeld für Getränke, Snacks, Trinkgeld, sowie Essen am letzten Tag mit. Der einzige Geldautomat ist in Aguas Caliente und die Chance dort Geld zu bekommen, ist ca. 10%. Du kannst auch in Aguas Caliente Geld wechseln, falls du Euros oder so dabei hast. Das haben wir aus der Not heraus gemacht.
  • Pack warme Sachen ein: 1-2 Langarmshirts, Jacke, Mütze, vielleicht Schal und Handschuhe, und einen Pulli. Am Anfang ist es super kalt. Ich hab sogar in meinem Pulli und mit Mütze geschlafen, weil es in der ersten Nacht so kalt war. Falls du nur mit Sommersachen kommst, kannst du dir schöne warme Stricksachen in Cusco kaufen.
  • Pack auch Sommersachen ein: Nach dem höchsten Punkt der Strecke wird’s wieder wärmer. Also pack auch kurze Sachen ein. Santa Teresa, zum Beispiel, ist sehr heiß und sonnig.
  • Badesachen (für die heiße Quelle in Santa Teresa)
  • Sonnenhut und Sonnenbrille
  • Wanderschuhe: Wir sind in Turnschuhen gewandert und ich würde das keinem empfehlen. Ich meine, wir haben es ohne Vorfälle überlebt, aber Wanderschuhe geben dir einfach mehr Halt und Stabilität in den Fußgelenken.
  • 2-3 Paar Wollsocken und normale Socken für die Abende
  • Sandalen oder Flipflops fürs Camp, für die Duschen und heiße Quelle
  • Regenjacke oder Regenponcho: Die Wahrscheinlichkeit, dass es irgendwo regnet, ist sehr hoch!
  • Persönliche Hygieneartikel (Toilettenpapier, Zahnbürste, Zahnpasta, und so weiter)
  • Medizin & Erste Hilfe: Es kann nie schaden, ein paar Schmerztabletten, Blasenpflaster, normale Pflaster und Imodium dabei zu haben. Diese Sachen wiegen nicht viel und passen i.d.R. in deinen Tagesrucksack.
  • Handtuch
  • Sonnencreme
  • Mückenspray
  • Ein paar kleine Snacks wie Schokolade, Müsliriegel, Süßes, Nüsse etc. (nicht zwingend notwendig)
  • Tagesrucksack für Wasserflasche, Snacks, Kamera, Sonnencreme, Reisepass, etc.
  • Taschenlampe oder Stirnlampe (verlass dich nicht nur auf dein Handy!)

Anmerkung: Die Anzahl der Shirts und Socken usw. hängt ganz von dir selbst ab. Die ersten zwei Tage und Nächte ist es am kältesten und feuchtesten. In Richtung Santa Teresa wird es dann wärmer und trockener. Es kann allerdings sein, dass du auf deinem Trip mehr oder weniger Regen und Frost erlebst. Das Wetter kann man schlecht vorhersagen. Plan also deine Sachen dementsprechend. Eine andere Sache, die du berücksichtigen musst, ist die Rückfahrt. Falls du mit Auto bzw. Bus zurückfährst, musst du ein paar deiner Sachen von Hidroelectrica nach Aguas Caliente und wieder zurückschleppen (alles was du für die letzte Nacht und Machu Picchu benötigst). Wenn du den Zug nimmst, wird dein Gepäck zum Hotel gebracht.

Kuh entlang des Salkantay Treks auf einer Wiese mit schneebedeckte Berge im Hintergrund
Als die Wolkendecke am ersten Tag aufbrach, wurden diese schneebedeckten Berge enthüllt

8. Beste Zeit für den Salkantay Trek

Ehrlich gesagt, kannst du immer Pech mit dem Wetter haben. Ob es nun in der Trocken- oder Regenzeit ist. Also bereite dich auf jede Eventualität vor.

Es gibt jedoch eine Haupt- und Nebensaison, die durch die Jahreszeiten festgelegt werden.

Von Ende April bis Mitte Oktober ist die Trockenperiode und damit die beste Zeit, den Salkantay Trek zu machen. Die Monate Mai bis September bilden die Hochsaison, während Mitte März bis Mai und Oktober bis Mitte November als Nebensaison zählen.

Wir haben unsere Wanderung Ende März gestartet und Anfang April beendet. Wir hatten ein bisschen Regen, aber es fühlte sich eher wie das „normale Wetter der bestimmten Regionen“ an.

9. Der Eintritt zum Machu Picchu hat Zeitfenster

Dein Eintrittsticket zum Machu Picchu ist an ein Zeitfenster (Morgen und Nachmittag), sowie an eine Anzahl an Ausgängen gebunden. Die Wege sind so aufgebaut, dass du automatisch das Gelände verlässt, wenn du „alles gesehen“ hast. Du kannst nur einmal erneut hineingehen. Auch wenn das zweite Verlassen des Denkmals vor 12 Uhr stattfindet, darfst du nicht nochmal rein. Du darfst auf den meisten Wegen auch nicht rückwärts laufen. Also hol dir eine Karte und gehe sicher, dass du alles siehst.

Falls du ein Ticket für andere Berge (Montaña Machu Picchu oder Huayna Picchu) gekauft hast, gibt es dort auch Zeitfenster, an die du dich halten musst.

10. Plane deine Unterkünfte voraus

Vergiss nicht, deine Unterkünfte in Cusco um den Machu Picchu Trip herum zu buchen. Plane ein paar Tage vorher ein, um dich an die Höhenlage zu gewöhnen. Und buche eine Unterkunft für danach, dass du dich von dem Abenteuer erholen kannst.

Finde hier deine Unterkunft in Cusco!

Wo kannst du die Salkantay Wanderung buchen?

Diese Tour zu buchen, ist ziemlich unkompliziert, da der Salkantay Trek die Last Minute Alternative zum Inka Pfad ist. Es gibt sooo viele Anbieter, die Touren zwischen 160-270€ verkaufen. Natürlich sollte man etwas aufpassen, welchen Anbieter man auswählt. Nichts ist schlimmer als eine schlecht organisierte mehrtägige Tour.

Wir haben uns für Machu Picchu Reservations (nicht gesponsert) entschieden, welches in der Nähe des Plaza de Armas in Cusco liegt. Sie bieten tägliche Trips an, nicht nur den Salkantay Trek, sondern auch Tagesausflüge. Wir haben 220€ pro Person bezahlt, da wir den Zug zurück genommen haben (+60€).

Außerdem haben wir noch ein paar andere Sachen hinzugefügt, die den Gesamtpreis dann noch weiter steigen lassen haben (Liste unten).

Machu Picchu Reservations bietet auch eine 4-tägige Tour an. Bei dieser wird Santa Teresa übersprungen. Auf deren 3-tägiger Salkantay Tour wird Laguna Humantay und Santa Teresa gestrichen. Du startest dann quasi mit Tag 2.

Tipps fürs Buchen

  • Egal ob du mit Machu Picchu Reservations buchst oder nicht, solltest du immer vorher ganz viele Fragen stellen
  • Frag, was inklusive ist und nicht dabei ist, z.B. manche stellen Wasser zur Verfügung und manche nicht
  • Bespreche ganz genau, wo du abgeholt und wieder abgesetzt wirst

Buche hier dein Salkantay-Abenteuer mit Machu Picchu Reservations!

Was ist bei Machu Picchu Reservations inklusive?

  • Kompetenter Tourguide, der viel über die Gegend (Flora, Fauna, Kultur, Geschichte) erzählt
  • Briefing vor Abreise
  • Transport nach Soraypampa (am ersten Tag), von La Plaza nach Santa Teresa (3. Tag) und von Aguas Caliente bzw. Hidroelectrica nach Cusco
  • Simples Frühstück jeden Tag (leicht, aber recht wenig für die, die sonst ein großes Frühstück essen)
  • Große, leckere Mittag- & Abendessen an jedem Tag (außer dem 5. Tag)
  • Snacks für Wanderungen (kleines „Lunchpaket“ für die intensiven Tage) und Popcorn mit Coca-Tee am Nachmittag
  • Aufweckdienst mit Coca-Tee am Zelt
  • 7 kg Gepäck pro Person auf den Maultieren
  • Zelte mit Matratzen (keine Kissen)
  • Hotelzimmer für die letzte Nacht in Aguas Caliente
  • Eintritt zum Machu Picchu (frühes Ticket bis Mittag)
  • 2-stündige geführte Tour in Machu Picchu (vom Tourguide)
  • Erste-Hilfe-Ausrüstung und Sauerstoffflasche für Notfälle

Was ist bei Machu Pichu Reservations nicht enthalten?

  • Wasser und andere Getränke (außer zu den Mahlzeiten)
  • Snacks bzw. Süßigkeiten (können in kleinen Shops gekauft werden)
  • Schlafsack
  • Wanderstöcke
  • Eintritt am ersten Tag in Mollepata (10 Soles)
  • 10 Soles für eine heiße Dusche im zweiten Camp
  • Eintritt & Transport für die heiße Quelle in Santa Teresa
  • Mittag- und Abendessen am letzten Tag
  • Trinkgeld für die Mitarbeiter (Köche, Tourguide)
  • Falls du die Option ohne Zug nimmst: Kein Gepäckservice am 4. und 5. Tag – Du musst hier alles, was du für die letzte Nacht und Machu Picchu brauchst, selbst tragen. Das meiste kann in Hidroelectrica bleiben, da du hier wieder zurückkommst.

Optionale Add-ons

  • Schlafsack für gesamte Tour: ca. 9€ (10$)
  • Wanderstöcke für gesamte Tour: ca. 9€ (10$)
  • Heiße Quelle in Santa Teresa mit Transport: ca. 9€ (10$)
  • Zipline mit Transport: ca. 18€ (20$)
  • Eintritt zu Montaña Machu Picchu (3 Std. Wanderung): ca. 18€ (20$)
  • Eintritt zu Huayna Picchu: ca. 18€ (20$)
  • Zug-Upgrade zum Vistadome: ca. 22€ (25$)
Machu Picchu (Inka Ruinen) mit dem Text: Salkantay Trek - Ein Abenteuer zum Machu Picchu

Was erwartet dich auf dem Salkantay Trek?

Die Wanderung führt dich durch eine Menge unterschiedlicher Landschaften. Es wäre eine Schande, wenn ich dir meine Lieblingsbilder vorenthalte.

Der Salkantay Trek ist jede Mühe mit der Höhenlage wert. Es ist unbeschreiblich schön, dass sogar Bilder nicht die ganzen „ahhhhhh Momente“ widerspiegeln können.

Tag 1 – Mollepata & Humantay-See

Die Anreise von Cusco nach Soraypampa dauert bereits mehrere Stunden. Daher geht es sehr sehr früh los. Außerdem ist der erste Tag ein guter Anfang, um sich an die Höhe zu gewöhnen. Das erste Camp ist nicht sehr weit vom Startpunkt entfernt, da es erstmal zur Laguna Humantay geht.

Bevor es allerdings mit dem Wandern für uns losging, gab’s Frühstück in Mollepata. Lass mich dich vorwarnen: Das Frühstück ist kein Beispiel dafür, wie die anderen Mahlzeiten aussehen. Es ist wirklich etwas dürftig… Ich dachte mir: „Wie soll ich diesen Trip nur überleben, wenn alle Mahlzeiten so klein sind?“ Später hab ich herausgefunden, dass fast alle so gedacht haben. Das war auch der Grund, warum viele sich einen Nachschlag von der Vorspeisesuppe geholt haben. Sie dachten, es gibt nix anderes. Die Mittag- und Abendessen sind allerdings riesig! Vorspeise, Hauptspeise auf mehreren Platten und Dessert. Das Frühstück ist nur leicht, um ein einfacheres Wandern zu ermöglichen.

Als wir in Soraypampa abgesetzt wurden, starteten wir die Wanderung zur Laguna Humantay. Eine Türkise, prächtige Schönheit der Anden.

Der Weg nach oben ist eine gute Art, um mit dem Wandern in der Höhenlage klarzukommen. In 4000 m Höhe ist die Luft ganz schön dünn. Um ganz ehrlich zu sein: Ich war vollkommen fertig. Ich hechelte wie ein Hund nach einer Stunde Stöckchen holen. Ich habe alle paar Meter gestoppt. Es war echt nicht einfach für mich.

Der See ist allerdings wunderschön und die Anstrengung wert.

Laguna Humantay: Blauer Bergsee mit Frau mit einem roten Hut
Laguna Humantay

Nachdem du die Aussicht für eine Weile genossen hast, geht es den Weg zurück, den du gekommen bist.

Machu Picchu Reservations hat ein eigenes Camp nicht weit von Soraypampa entfernt (in Richtung des Salkantay Berges). Und es ist das schönste Camp, in dem ich jemals geschlafen habe. Nicht, wenn man die Ausstattung betrachtet, aber die atemberaubende Aussicht ist nicht von dieser Welt!

Blick auf ein Camp auf dem Salkantay Trek mit Bergen im Hintergrund
Blick auf das Camp von dem Hügel hinter dem Camp
Zelte des ersten Camps auf dem Salkantay Trek stehen in einer Reihe den Berg hinauf und sind mit Bergen umrahmt
Das ist das erste Camp
Foto aufgenommen aus einem Zelt heraus mit dem Blick auf die Berge
Der Blick aus unserem Zelt

Anmerkung zum Camp: Keine Duschen, kein Shop und keine Steckdosen. Das war im März 2018 und hat sich evtl. geändert.

Tag 2 – Höchster Punkt & runter in den Regenwald

Der zweite Tag deckt die meisten Kilometer ab und ist auch am anstrengendsten. Die Landschaft ändert sich ein paar Mal. Es geht zum höchsten Punkt, wo du frieren wirst und eventuell Schnee siehst. Dann geht’s runter durch das „Schottische Hochland“ in den Regenwald. Diese Vielfalt an einem Tag ist einfach beeindruckend.

Der idyllische Ausblick ist lohnenswert, aber überschreibt nicht die Anstrengung der Wanderung. Es ist trotzdem der schwerste Tag. Du wanderst von 4000 m auf 4630 m Höhe. Die Luft ist dünn, wodurch sich jeder zurückgelegte Meter wie 5 m anfühlt. Sobald du den höchsten Punkt des Salkantay Passes erreicht hast, wird es entspannter. Dann geht’s nur noch bergab.

Felsiges Terrain mit einem kleinen Teich und Grass, umrandet von Bergen
Das felsige Terrain am zweiten Tag

Zum Anfang ist es sehr felsig und trocken bis du mehr und mehr in die Wolken läufst. Die Kulisse erinnert dann eher an die Highlands in Schottland.

Neblige Bergkulisse mit grüner Wiese und ein paar Felsen
Wenn es „nebliger“ und grüner wird

Nach der Mittagspause wird es regnerischer und moddriger. Auf einmal waren wir von einer ganz anderen Landschaft umzingelt. Hohe Bäume, Kletterpflanzen und Blumen zeigen sich – Welcome to the jungle.

Ein Tal mit einem Wasserfall, tropischen Bäumen und tief-hängenden Wolken
Tropisches Feeling nach frostigen Temperaturen

Das zweite Camp ist etwas in Chawllay versteckt und komplett anders als das erste Camp. Die Zelte stehen direkt nebeneinander unter einem Dach.

Die Vorteile dieses Camps: Du kannst heiß duschen und Getränke und Snacks kaufen. Außerdem gibts Wlan und Steckdosen. Unsere ganze Gruppe hat den Abend und die Shop-Situation genutzt, um ein wenig zu feiern. Nach einem kompletten Tag Wandern war das der perfekte Abschluss.

Tag 3 – Auf der Straße neben dem Fluss nach Santa Teresa

Den dritten Tag mochte ich am wenigsten, wenn man das Wandern betrachtet. Es ging einfach nur auf einer Straße am Fluss entlang. Kein Wanderpfad neben der Straße oder so. Also hat es sich etwas sinnlos angefühlt, da man auch hätte fahren können (yeah, ich bin faul, ich weiß).

Ausblick auf ein grün bewachsenes Tal mit Fluss
Wandern auf der Schotterstraße neben dem Fluss

Nach der Mittagspause wurden wir von einem Kleinbus nach Santa Teresa gebracht. Die Stadt ist für die heiße Quelle gekannt und wenn du nicht die 4-tägige Tour wählst, kannst du den Nachmittag im Thermalbad verbringen.

Es war der Geburtstag meines Mannes. Also haben wir die entspannende heiße Quelle genossen und nachts haben wir am Lagerfeuer gefeiert. Wir hatten so viel Spaß mit unserer großartigen Gruppe! Wir haben alle (inklusive Tourguide) so viel getrunken, dass wir alle verschlafen haben. Es war der erste Morgen, an dem wir nicht mit Coca-Tee geweckt wurden und uns wirklich beeilen mussten…

Tag 4 – Zipline & Wanderung auf den Gleisen nach Aguas Caliente

Der Salkantay Trek ist etwas, das wir höchstwahrscheinlich nur einmal im Leben machen werden. Daher haben wir alle Sachen hinzugefügt, die verfügbar waren.

Das Ziplining musste also mitgenommen werden. Wer kann denn schon sagen, dass sie durch die Anden geflogen sind?! Die Kulisse ist unbeschreiblich und die Ziplines sind ziemlich lang. Die letzte war 500 m und ich durfte sie in der “Super-Woman-Pose” machen. Die Gurte werden umgedreht, sodass man mit dem Rücken an der Zipline festgemacht wird. Es fühlte sich wirklich an, als würde man fliegen. Diese Zipline übersteigt, die in Hawaii bei Weitem! Das kleine Abenteuer endet mit einer langen Hängebrücke, die nicht so schlimm war, wie ich anfangs dachte. Meine Höhenangst hat sich noch in Grenzen gehalten.

Von dort wurden wir zur Hidroelectrica Station gebracht, wo wir die anderen getroffen haben.

Nach dem Mittag ging dann die Wanderung auf den Zuggleisen nach Aguas Caliente los. Die Wanderung fühlte sich länger an als sie war. Es erinnerte an alte Filme, vor allem als James anfing, seinen “Guardians of the Galaxy” Soundtrack abzuspielen.

Zuggleise, die an Bergen vorbeifügen
Immer entlang der Gleise…

Ein richtiges Bett und eine heiße Dusche haben sich nie so toll angefühlt wie in Aguas Caliente. Es war Luxus. Als hätte ich wochenlang nicht in einem Bett geschlafen. Dabei waren es nur 3 Nächte.

Gebäude in einer Stadt, durch die ein Fluss verläuft und die von Bergen umzingelt ist
Aguas Caliente – Das Tor zum Machu Pacchu

Tag 5 – Machu Picchu & Rückfahrt nach Cusco

Der letzte Tag war da. Das Wichtigste erwartete uns. Der Grund für das ganze anstrengende Abenteuer.

Ich war aufgeregt! Bis wir super früh aufgestanden sind, um dort hoch zu wandern… Ein Typ aus unserer Gruppe hat es in perfekte Worte gepackt: „Short but spicy.“ (Kurz, aber mit Würze). Auch wenn diese letzte Wanderung nicht lang war, sie hatte es in sich.

Inka Ruinen auf Machu Picchu von der Seite mit Pflanzen im Vordergrund
Als die Wolken verschwanden, schien endlich die Sonne auf die UNESCO Gedenkstätte

Die Stufen durch den Wald zum Machu Picchu gehen steil an der Bergseite hinauf. Hunderte von Stufen. Jedes Mal, wenn wir auf die Straße trafen und ein Bus an uns vorbeifuhr, wurde ich neidisch. Auf der anderen Seite wollte ich wirklich sagen, dass ich zum Machu Picchu gewandert bin. Wir haben ca. 45 min bis zum Eingang gebraucht. Andere in unserer Gruppe haben es in 35-40 geschafft.

Ich habe mir vorgestellt, dass der Moment magisch ist, wenn ich endlich Machu Picchu sehe. Ich dachte, ich würde vor Bezauberung sprachlos sein. In Realität war das ganze Denkmal in Wolken begraben und wir konnten kaum 100 m weit gucken.

Kaum sichtbare Inka Ruinen des Machu Picchu
Das ist ein Moment, in dem man mal mehr sehen konnte

Unser Tourguide hat uns dann alle Ruinen gezeigt und uns etwas über die Geschichte erzählt. Als die Tour vorüber war, kam unser Zeitfenster, um Montana Machu Picchu zu besteigen sehr nahe.

Wolken lösen sich langsam auf und enthüllen die Ruinen vom Machu Picchu
Als die Wolken endlich die Schönheit enthüllen…

Auf den ersten Schritten zum Montana Machu Picchu wurde ich immer mehr angenervt von der Situation. Wir hatten kaum Zeit. um Machu Picchu unten zu erkunden und nun sind wir auf dem Weg nach oben. Immer mehr in die dichte Wolkendecke hinein. In diesem Moment hatte ich das Gefühl, dass wir 3 Stunden wandern werden und dann nicht ein bisschen von der UNESCO Stätte sehen werden, weil sie von Wolken bedeckt ist.

Dementsprechend habe ich mich für einen Abbruch unserer Wanderung entschieden. Wir haben dann die Zeit auf dem Gelände genossen und die endlich aufklarende Sicht auf den Machu Picchu aufgesogen. Auch wenn ich etwas von mir selbst enttäuscht war, war ich auch froh Machu Picchu auf diese Weise zu erleben. Wir konnten ja nicht ahnen, dass es sich doch noch aufklart.

Ausblick auf ein grünes Tal vom Machu Picchu
Ausblick vom Pfad zur Inka Brücke
Wanderweg an den Bergen
Pfad zur Inka Brücke

Als unsere Zeit um war, sind wir langsam zum Ausgang und haben den Bus nach Aguas Caliente genommen. Wir hatten immer noch super viel Zeit bis zu unserem Zug. Also haben wir Mittag gegessen und ein paar Bier getrunken, um die Zeit zu vertreiben.

Falls du den Zug nimmst, such dir eine frühe Zeit aus. Dein Eintrittsticket ist zeitgebunden und es gibt in Aguas Caliente nicht viel zu tun. Also nimm nicht einen Zug um 16 Uhr oder so, wie wir. Der ganze Trip war schon so anstrengend und dann noch das Warten am letzten Tag… Als wir dann endlich in unserem Apartment in Cusco ankamen, waren wir damit noch glücklicher und haben erstmal 14 Stunden geschlafen.

Vergiss nicht deine Unterkunft in Cusco zu reservieren!

Für 5 Tage durch die Anden zu wandern, ist eine der unvergesslichsten Abenteuer, die ich bisher erlebt habe.

Wenn du also noch überlegst, ob du es machen solltest oder nicht, kann ich nur eins sagen: Mach es! Wenn du eine sture Person bist, die sich durch Situationen puschen kann, dann schaffst du das schon!

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Wer schreibt denn hier eigentlich?

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Abenteuerin, digitale Nomadin, und Freiheitssuchti - Das bin ich, Nate the Nomad!
Im Oktober 2016 habe ich meine Sachen in Berlin gepackt und reise seitdem mit meinem Ehemann um die Welt.
Wir genießen die Freiheiten des ortsunabhängigen Lebens in vollen Zügen. Wir lieben kleine Abenteuer und das Kennenlernen neuer Kulturen.

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